Der Milchviehbetrieb
Unser Betrieb liegt in Simonswolde, in der Gemeinde Ihlow, Landkreis Aurich.
Unsere Region ist geprägt von weitläufigen Moor- und Fehnlandschaften und einer Menge Wasser. Unser Betrieb liegt direkt auf einem Sandboden, ist aber umringt von an moorigen Flächen. In unserem beschaulichem Dorf Simonswolde gibt es nicht so viele Sehenswürdigkeiten. Aber sehr schön bei uns ist das Sandwater. Ein 24 ha großer, geschützter Niedermoorsee. Perfekt für eine Umrundung zu Fuß oder mit dem Fahrrad. (Klickt auf Simonswolde, um mehr Infos zu bekommen) :)
Unser Milchviehbetrieb hält 120 Milchkühe und das dazugehörige weibliche Jungvieh. Dies sind ca. 100 Rinder im Alter von 0 -25 Monaten. Danach kalben Sie ab und werden zur Milchkuh. Ebenso sind wir im Sommer 2024 mit dem Projekt "Weideluxe Genussrind" gestartet und möchten alle Tiere auf dem eigenen Hof großziehen und allen ein gutes Leben schenken. Dies gilt dann ebenso für die männlichen Kälber, die dann nicht mehr in die normale Kälbermast gehen und nach 4 Wochen unseren Hof verlassen, sondern komplett bis zur Schlachtung auf unserem Hof bleiben. Dazu haben wir das sogenannte Rinder Leasing ins Leben gerufen. Schaut gerne unter dem Menüpunkt Weideluxe Genussrind vorbei :)
Wir bewirtschaften 100 Hektar Grünland und 14 Hektar Ackerland. Auf dem Ackerland bauen wir Silomais an. Circa 15 Hektar von dem Grünland sind reines Weideland, auf welchem unsere Kühe vom Frühjahr bis in den Herbst grasen. Sofern es das Wetter zulässt für mindestens 4 Monate und mindestens 6 h täglich. Das sind auch die Vorgaben unserer Molkerei Ammerland und dem Label ProWeideland. Denn wir liefern unsere Milch als gentechnikfreie Weidemilch an die Molkerei. Diese wird auch dementsprechend unter dem Titel Ammerländer Weidemilch vermarktet. Darauf sind wir stolz, denn es ist ein sehr großes Stück Tierwohl und man erhält die Kulturlandschaft unserer Region. Zudem herrscht auf beweidetem Grünland eine sehr große Artenvielfalt.
Das übrige Grünland wird 4x im Jahr gemäht. Davon wird das Hauptfutter für unsere Tiere gewonnen. Geerntet wird dies überwiegend von uns. Es fängt an beim Mähen und endet in Folie gewickelten Rundballen. Das Gras wird in Rundballen gepresst, nachdem es etwas angewelkt wurde und mit Folie umwickelt wurde. Dies setzt den Gärungsprozess in Gange und aus dem frischen Gras wird leckere Grassilage. Das ist ein nätürliches, regionales, selbst erzeugtes Futter.
Die 14 Hektar Ackerland werden Ende September/ Anfang Oktober geerntet. Denn dann wird der Mais gehäckselt. Dies ist das zweite Hauptfutter für unsere Kühe. Die Maissilage wird in einen Haufen gefahren und mit einem schweren Schlepper angedrückt und angewalzt. Danach kommt eine große Folie über den Haufen, damit auch hier der Gärungsprozess einsetzen kann. Zum Schluss hat man dann nach ca. 8 Wochen leckere Maissilage für ein ganzes Jahr.
Die Ernte findet hauptsächlich in den Sommermonaten statt. 365 Tage im Jahr müssen wir aber unsere Tiere versorgen. Das heißt zwei mal Täglich unsere Kühe melken, ein mal täglich die Kühe und Rinder füttern und alles noch, was mit den Tieren zu Tun hat. Das nimmt die meiste Zeit in Anspruch.
So kommt es zustande das unser Alltag ziemlich abwechslungsreich ist und es sehr viele verschiedene Arbeiten gibt, die erledigt werden müssen. Einige davon poste ich auf Facebook und Instagram. Da findet ihr immer aktuelle Geschehnisse rund um unseren Hof.
Wir ernten fast alles selber und erledigen die meiste Maschinenarbeit selber. Lediglich die Maisernte, das Maislegen, den Pflanzenschutz und das Mist streuen erledigt das Lohnunternehmen für uns.
Unsere Geschichte
Hier entdeckt ihr eine kleine Geschichte von unserem Betrieb.
Der ursprüngliche Betrieb wurde schon 1844 von Jan-Hinderk de Vos errichtet. Das Mauerwerk und das Ständerwerk im Gulfhof sind also noch original erhalten. Die meisten anderen Dinge wie Fenster, Türen, Inneneinrichtung und das Dach wurden mehrmals erneuert. In einem Mauerstein am Wohnhaus kann man noch eine eingeritzte 1844 erkennen.
Somit ist unser Wohnhaus mit dem Gulfhof dran stolze 178 Jahre alt.
Das Bild oben ist 1969 entstanden. Da haben meine Oma und Opa diesen Betrieb mit ca. 30 ha Land und 8 Kühen gekauft.
Die Kühe waren im Gulfhof auf Anbindehaltung.
Das Bild links zeigt den Betrieb 1979.
Da kam dann der nächste, große Schritt. Der erste Laufstall mit 60 Tiefliegeboxen und einem Güllekeller wurde gebaut. Es war damals einer der ersten im Ort und in der Umgebung. Ein deutliches Stück an Tierwohl mehr. Mit dazu wurde aufgerüstet mit einem Doppel 6er Fischgräten Melkstand. Damit war das Melken per Hand also vorbei. Von da an wurden nun 60 Kühe gemolken.
In der Zeit von 1979 -2007 ist viel passiert. Dazu gibt es leider keine Bilder. In dieser Zeit hat mein Opa einen Jungviehstall, eine Maschinehalle und mehrere Lagerschuppen selbst gebaut. Dazu sind 4 Siloplatten aus selbst gegossenem Beton entstanden. Die Kuhzahl war bis 2007 nahezu unverändert.
Die bewirtschaftete Fläche ist von Anfangs 30 ha auf ca. 70 ha gestiegen.
Auf dem Bild links seht ihr das nächste große Wachstum. Von da an hat mein Vater den Betrieb übernommen. Es wurde ein Neuer, moderner Laufstall mit weiteren 60 Kuhplätzen gebaut. Nun sind es dann 120 Kühe. Mit dabei kamen zwei Melkroboter, einer im Neuen und einen im Alten Stall. Diese sollten ab dann das Melken übernehmen.
Ebenfalls wurde das Wohnhaus, sowie das Dach des alten Gulfhofes komplett renoviert und erneuert.
Von 2008 - 2014 melkten dann zwei Melkroboter der Marke Lemmer Fullwood unsere Kühe. Geplant war eigentlich, dass die Melkroboter länger erhalten bleiben, aber das hat leider nicht geklappt. Viele Gründe bereiteten dann 2014 das Ende der Roboter und wir bekamen 2014 wieder einen Doppel 10er Fischgräten Melkstand, ebenfalls von der Marke Fullwood.
Die Hauptgründe für den Rauswurf waren zu hohe Strom-und Wasserkosten, Schnelles Kaputtgehen der Platinen und der Technik und wegen dem schlechten Service seitens der Firma.
Links im Bild sieht man einen damaligen Zeitungsartikel in einer landwirtschaftlichen Fachzeitschrift. Da sieht man auch den Melkroboter. An sich ist es eine tolle Erfindung und es funktioniert heutzutage auf vielen Betrieben, nur zu damaliger Zeit war es einfach noch nicht ausgereift.
Dies ist das letzte Luftbild welches wir besitzen. Es ist 2016 entstanden. Dort sieht man noch nichts von der Hofkiste und der Raststation, aber die ersten Ideen haben sich in meinem Kopf abgespielt :)
Aktuelle Informationen findet ihr dann wieder oben :)
Falls ihr Fragen zur Geschichte habt oder mehr wissen wollt, könnt ihr mir gerne unter dem Punkt Kontakt schreiben ;)